Begegnung mit der Geschichte

Montepulciano, umgeben von historischen Städten wie Siena, Arezzo und Perugia, liegt in einer der reichsten Kulturlandschaften Europas. Gräber, Fundamente und Gegenstände aus etruskischer Zeit weisen auf die Ursprünge der Zivilisation hin, die hier weit bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht.

Urkundlich erwähnt seit 714

Eine Urkunde aus dem Jahr 714 belegt zum ersten Mal schriftlich die Existenz der Stadt während der römischen Republik und der Kaiserzeit. Dank seiner strategischen Lage auf einem Hügel, von dem aus die tiefer gelegenen Täler der Flüsse Chiana und Orcia kontrolliert werden konnten, erreicht Montepulciano im Mittelalter seine größte Bedeutung. Mit der wirtschaftlichen Blüte entstehen nach und nach die historischen Stadtviertel, deren mittelalterliche Struktur noch heute zu erkennen ist.

Vorposten von Siena und Florenz

In fortwährenden Auseinandersetzungen streiten sich die Städte Siena und Florenz fast dreihundert Jahre (von 1154 bis 1511) um die Vorherrschaft in dem florierenden Ort, um ihn als Vorposten des eigenen Machtbereichs zu nutzen. Die Einwohner der Stadt - die "Poliziani" - schließen sich 1202 der Republik Florenz an, um gegen die expansiven Angriffe der Stadt Siena besser gewappnet zu sein. Mit dem Friedensschluss von Siena und Florenz im Jahr 1511 fällt Montepulciano endgültig unter die Amtsgewalt der Florentiner.

Renaissancestadt Montepulciano

Die enge Verbindung mit Florenz hat nicht nur die Politik des Städtchens geprägt, sondern offenbart sich auch in der Architektur. Das an Kunstwerken reiche Montepulciano hat sein heutiges Stadtbild vorwiegend in der Renaissance und Spätrenaissance erhalten. Viele Gebäude haben durch ihre typischen Sandstein- und Travertinfassaden eine große Ähnlichkeit mit florentinischen Bauwerken oder wiederholen und verwenden deren Elemente.

Idealer Ort für Inspiration und Kreativität

In unmittelbarer Nähe der Piazza Grande gelegen ist der Palazzo Teil des historischen Zentrums, in dem sich das Rathaus und die Häuser der großen Adelsfamilien befinden. Neben dem freskengeschmückten Salone im Piano Nobile verfügt er über einen Innenhof mit großzügigem Bogengang und Panoramablick über die Hügel. Als Veranstaltungsort wird auch das nahe gelegene Teatro Poliziano aus dem 18. Jahrhundert genutzt. Im Palazzo Ricci selbst finden in insgesamt 18 Räumen auch Kammermusikensembles und kleiner besetzte Kammerorchester Platz. Ein idealer Rahmen für künstlerische Arbeit und Aufführungen unterschiedlichster Art.